Editing recordings


Zu eBird und der Macaulay-Bibliothek beigetragene Tonaufnahmen sollten eine genaue Kopie einer originalen Aufzeichnung aus dem Feld sein. Dies bedeutet, dass Sounddateien nur minimal bearbeitet werden sollten. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um Ihre Aufnahmen vorzubereiten, bevor Sie sie in eine eBird-Checkliste hochladen.


Hinweis: Diese allgemeinen Richtlinien gelten für jede beliebige Software zur Bearbeitung von Audiodateien. Drei beliebte Bearbeitungsprogramme sind AudacityAdobe Audition und Ocenaudio. Programme zur Soundanalyse wie Raven sind generell weniger geeignet zur Vorbereitung von Audioaufnahmen, da sie nicht für die Bearbeitung von Tondateien ausgelegt sind.


Anleitungen zur Bearbeitungssoftware


Wir können Ihnen zwei detaillierte Anleitungen für die Bearbeitung von Audiodateien zum Hochladen auf eBird und die Macaulay Library anbieten. Unser Audacity-Tutorial (auf Englisch oder Spanisch) empfehlen wir für Benutzer, die an der Bearbeitung einer großen Anzahl von Dateien interessiert sind. Unser Ocenaudio-Tutorial ist ein hervorragender Ausgangspunkt, wenn Sie mit den Prozessen noch nicht so vertraut sind. Laden Sie beide Programme herunter und probieren Sie aus, welches Ihren Bedürfnissen besser entspricht.


Audacity Tutorial PDF (Englisch) 

Audacity Tutorial PDF (Spanisch) 

Beispieldateien für Audacity Tutorial (27MB)

Ocenaudio Tutorial PDF (Englisch)


Schritte zum Vorbereiten der Tondateien


1. Speichern Sie Kopien Ihrer originalen Tondateien

Viele Bearbeitungsprogramme für Audioaufnahmen sind „destruktiv“, was bedeutet, dass beim Bearbeiten und Speichern einer Tondatei diese dauerhaft verändert wird. Daher ist es äußerst wichtig, Kopien Ihrer ursprünglichen Feldaufzeichnungen aufzubewahren, die in keinem Bearbeitungsprogramm geändert wurden. Die Macaulay Library empfiehlt, zwei Kopien Ihrer originalen Tondateien aufzubewahren – zum Beispiel eine auf Ihrem Computer und eine zweite auf einer externen Festplatte – und nur eine davon zum Bearbeiten und Einreichen an das Archiv zu verwenden. Wir empfehlen Ihnen außerdem, die endgültigen Versionen Ihrer bearbeiteten Dateien aufzubewahren.


2. Verwenden Sie für Aufnahmen und Upload WAV-Dateien

WAV ist das von der Macaulay Library empfohlene Standard-Audioformat. Das eBird-Upload-Tool kann große Audiodateien mit einer Größe von bis zu 500 MB verarbeiten. Wenn Ihre ursprünglichen Feldaufnahmen also WAV-Sounddateien sind, stellen Sie sicher, dass Sie sie als WAV-Dateien (also nicht zu komprimierten MP3-Dateien konvertiert) in Ihre eBird- Checkliste hochladen. Wenn Sie vor Ort nicht in WAV aufgenommen haben, konvertieren Sie Ihre Dateien nicht in WAV, aber prüfen Sie bitte, ob Sie für zukünftige Aufnahmen zum WAV-Format wechseln können. Wenn Ihr Rekorder dies unterstützt, wird außerdem eine Samplerate von mindestens 48 kHz und eine Auflösung von 24 Bit empfohlen.


3. Trimmen Sie Anfang und Ende Ihrer Aufnahmen

Der Anfang einer Sounddatei ist oft der chaotischste Teil der Aufnahme. Häufig entstehen Geräusche, wenn man eine Aufnahme startet und sich danach zum Beispiel einfach nur hinsetzt. Es kann es eine beträchtliche Zeit dauern, bis ein Vogel tatsächlich Laute von sich gibt. Bei der Bearbeitung Ihrer Sounddatei sollten Sie vor dem ersten Zielsound einige Sekunden Hintergrundsound als Einleitung übrig lassen - und alles davor entfernen. Wenn in diesen ersten Sekunden Handhabungsgeräusche oder eine laute Hintergrundspezies zu hören sind, können Sie Ihre Einleitungssequenz noch weiter verkürzen. Wenden Sie am Ende der Aufnahme nach dem letzten Zielton den gleichen Ansatz an, indem Sie vor dem Ende einige Sekunden Hintergrundton behalten (sofern es keine lauteren Störgeräusche gibt). Wenn Sie nicht viel Hintergrundton haben, mit dem Sie arbeiten können, das ist auch in Ordnung – fügen Sie kein leeres Audio hinzu und erzeugen Sie keine Hintergrundgeräusche.


4. Lautstärke erhöhen (normalisieren)

Selbst wenn Sie sich in der Nähe eines Vogels befinden und eine großartige Aufnahme gemacht haben, kann diese meist noch von einer Verstärkung um einige Dezibel profitieren. Wir bitten Sie darum, den Pegel jeder Aufnahme so anzupassen, dass der lauteste Ton -3 dB erreicht, ein als „Normalisierung“ bezeichnetes Verfahren. Dies erleichtert das Hören des Zieltons in einer Aufnahme und schafft ein konsistentes Hörerlebnis zwischen den Aufnahmen im gesamten Archiv. Es erleichtert auch die Beurteilung der Qualität einer Aufnahme. Das Belassen einer Aufnahme auf niedriger Lautstärke reduziert nicht die Hintergrundgeräusche, sondern macht die gesamte Aufnahme nur schwerer hörbar.


Menschliche Sprachansagen hingegen klingen im Vergleich zu Vogelgesang ziemlich laut, daher empfehlen wir, den Spitzenpegel für diese Ansagen bei -10 dB zu halten. Bearbeitungsprogramme machen es oft mit einem "Normalisieren"-Befehl einfach, den Pegel verschiedener Segmente anzupassen, also tun Sie dies bitte mit Ihren Aufnahmen, bevor Sie sie hochladen. Einzelne Segmente in derselben hochgeladenen Datei sollten jeweils separat normalisiert werden (siehe nächster Abschnitt).


5. Mehrere Aufnahmen desselben Vogels 

Wenn ein Vogel kooperativ ist und Sie mehrere Aufnahmen desselben Individuums machen können, bereiten Sie jede Tondatei wie oben beschrieben vor und fassen Sie die Dateien dann in einer einzigen Datei zusammen mit 1 Sekunde Stille zwischen jeder Aufnahme. Diese neue Datei sollte auf eBird hochgeladen werden. Die Idee ist, dass Ihre fertige Datei ein einziges Aufnahmeereignis darstellt, auch wenn sie ursprünglich in mehrere Dateien aufgeteilt wurde. Dies ermöglicht es in wissenschaftlichen Auswertungen nachzuvollziehen, dass es sich bei der gesamten Aufzeichnung um dasselbe Individuum oder dieselbe Gruppe von Individuen handelt, und Sie zeichnen ein vollständigeres Bild des Aufzeichnungsereignisses.


Diese Gruppierung von Dateien sollte nur erfolgen, wenn alle Aufnahmen von demselben Individuum stammen. Wenn Sie dagegen eine zunächst eine Audiodatei von einem Individuum aufnehmen und dann eine zweite Datei von einem anderen Individuum derselben Art aufnehmen, sollten Sie jede dieser Dateien einzeln hochladen. Wenn eine Aufnahme mehrere Arten enthält, die laut und prominent, besonders selten oder anderweitig interessant sind, kann dieselbe Aufnahme für mehrere Arten hochgeladen werden. Allerdings sollte die Aufnahme je nach Hauptmotiv unterschiedlich beschnitten und normalisiert werden. Wenn zusätzliche Arten im Hintergrund hervorstechen, sollten sie unter „Zusätzliche Arten“ in „Medien verwalten“ aufgelistet werden.





6. Lassen Sie Ihre Aufnahmen laufen

Wenn Sie eine lange, ununterbrochene Aufnahme eines Vogels gemacht haben, der selten vokalisiert (z. B. eine Eule), behalten Sie die gesamte Aufnahme. In den Pausen zwischen den Lautäußerungen stecken wertvolle Informationen – Informationen, die verloren gehen, wenn eine fortlaufende Aufnahme in viele kurze Segmente zerstückelt wird.

Als Ausnahme hiervon wäre zu nennen, wenn Ihre kontinuierliche Aufzeichnung unterbrochen wird durch z. B. lautes Gehen, sehr deutliche Handhabungsgeräusche oder vorbeifahrende Fahrzeuge, die lauter als die Zielart sind. Wenn Sie möchten, können diese Abschnitte entfernt und durch 1 Sekunde Stille ersetzt werden.


7. Sprachansagen anhängen

Wir empfehlen, im Feld Sprachansagen zu machen und diese Ansagen an ihre Vogelaufnahmen anzuhängen. Eine Sprachansage vor Ort ist sehr hilfreich, um wichtige Informationen über Datum, Uhrzeit und Ort, insbesondere aber auch das Verhalten der Zielart zu erfassen. Details zu Lebensraum, Wetter und Aufnahmetechnik können ebenfalls nützlich sein, vielleicht in Ihrer ersten Aufnahme einer längeren Serie. Wenn die Aufnahmen eines Vogels und Ihre Sprachansage in zwei separaten Dateien vorliegen, können Sie diese wie oben beschrieben vor dem Hochladen zu eBird in einer einzigen Datei zusammenfügen. Alternativ können Sie Ihre Aufzeichnungen auch ohne Sprachansage hochladen, stellen Sie in diesem Fall jedoch sicher, dass zuvor alle relevanten Informationen in die Mediennotizen übertragen wurden. Bitte laden Sie keine Sounddatei hoch, die nur eine Sprachansage enthält. 


8. Vermeiden Sie Filter und kosmetische Bearbeitungen

Software zur Bearbeitung von Audiodateien stellt in der Regel ein sehr leistungsfähiges Werkzeug sein dar, mit dem Sie Hintergrundvögel, laute Insekten, Regentropfen, Magenknurren usw. „löschen“ können. Es kann reizvoll erscheinen, solche Elemente aus der Aufnahme zu entfernen. Wenn Sie jedoch Ihre Aufnahmen auf diese Weise manipulieren, kann das Resultat unnatürlich klingen und damit für wissenschaftliche Forschungszwecke unbrauchbar werden. Wir empfehlen deshalb, nur Aufnahmen hochzuladen, die alle Geräusche enthalten, die Sie vor Ort gehört und aufgenommen haben. Da Aufnahmen im Archiv der Macaulay Library für eine Vielzahl von Zwecken verwendet werden können, ist es wichtig, sie so natürlich wie möglich zu halten.

Setzen Sie auch Filter nur sparsam und nur bei Bedarf ein – wenn ein starker niederfrequenter Ton (wie Wind oder entfernte Straßengeräusche) den Zielton überdeckt, wenden Sie einen sanften Low-Cut-Filter (High-Pass-Filter) bei der minimal möglichen Frequenz (250 Hz oder weniger) an. Wenn der Zielvogel das lauteste Geräusch in einer Aufnahme ist, muss die Aufnahme überhaupt nicht gefiltert werden. Rauschunterdrückung und andere extreme Bearbeitungstechniken sollten niemals verwendet werden, wenn Sie Ihre Aufnahmen für den Upload in das Archiv bearbeiten.


9. Laden Sie es hoch!

Mit dem Archivieren Ihrer Aufnahmen in der Macaulay-Bibliothek durch Hochladen in Ihre eBird-Checklisten tragen Sie zu unserem globalen Wissensfundus von Vogelstimmen bei. Außerdem erhalten Sie so ein kostenloses Cloud-Backup Ihrer hochauflösenden Dateien, welches Sie jederzeit erneut herunterladen können. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite zum Hochladen von Medien. Wenn Sie Ihre Aufnahmen hochladen, sind sie am nützlichsten, wenn Sie die Qualität bewerten, außerdem Tags und Metadaten wie Verhaltensweisen und Hintergrundarten hinzufügen.


Beispiel einer bearbeiteten Datei

Im Beispiel unten sehen Sie eine Aufnahme des Gesangs einer Winterammer. Beachten Sie die lauten Handhabungsgeräusche zu Beginn und am Ende der Aufnahme und den relativ niedrigen Pegel des Vogelgesangs.    


Unedited recording


Nach der Bearbeitung sind die Abschnitte mit Störgeräuschen am Anfang und Ende entfernt und der Vogelgesang auf -3 dB normalisiert, was zu einem lauteren und deutlich markanteren Zielton führt.  


Edited recording